Was die Weibspersohn betrifft, so scheint Sie von Jugend auf wirklich ein verdorbenes Weib gewesen zu sein, an deren Besserung die Mühe der Seelsorger und Beichtväter scheiterte. Selbst die Besessenheit, wegen welcher sie nach Reuthe und anderen Orten gebracht wurde, war vor allem von ihr fingiert. Das schliesst jedoch nicht aus, anzunehmen, das die von Ihr, bald widerrufenen Vergehen zum größten Teil von ihr nicht begangen worden sind. Die Geständnisse waren Folge überspannter, krankhafter Einbildung, auch von der Furcht und durch die Folter erpresst. „Wir würden“, sagt Dr. Wächter, „in unserer Zeit noch eben so viele Hexen finden und verbrennen können als in jenen Zeiten, wenn man dasselbe Mittel, sie zu finden, bei uns noch anwenden wollte.“
Und der schon genannte Jesuit Spee sagt: „Behandelt die Kirchenoberen, behandelt die Richter, behandelt mich ebenso, wie jene Unglücklichen, werft uns auf die selben Foltern, und ihr werdet uns alle als Zauberer erfinden.“
Die wohl nicht sehr gelehrten Richter von Tettnang samt den Ratsbefreundeten glaubten gewiss gerecht zu handeln, sie lebten im Irrwahn der Zeit. Von da scheint kein ähnlicher Fall mehr in der Grafschaft Montfort vorgekommen zu sein.
Die letzte Hexe, die überhaupt hingerichtet worden ist, war ein Mädchen aus der Schweiz, das im Jahre 1783 in Glarus den Tod erlitt.
Quellenverweis: Stadtarchiv Ravensburg – aus Schriften des Vereins des Bodensees und seiner Umgebung Nr. 16 von 1887
Für die Feuerhexen Tettnang: Sabine Föhr & Jürgen Nirschl